Selber Fermentieren – so gehts

Selber Fermentieren – so gehts

Schritt für Schritt zu deinem ersten selbst fermentierten Gemüse

Die Karotten für jeden Geschmack.
Mit Ingwer – minimalistisch und spannend zugleich. 
Einer unserer Klassiker.

Diese Utensilien benötigst du
  • Ein Einmachglas deiner Wahl

Hier kannst Du je nach Belieben verschiedene Einmach- oder Weckgläser verwenden. Wir nutzen meist ein Bügelglas mit Gummiring, durch den die entstehenden Gärgase perfekt entweichen können. Es geht aber durchaus auch mit einem Schraubverschluss, den du dabei nur locker andrehen solltest, sodass Gase entweichen können. Es ginge sogar ganz ohne einen Deckel und nur mit einem übergestülpten Nylonstrumpf, der verhindert, dass Insekten deinen Ansatz besiedeln. Was du auf keinen Fall vergessen darfst: Bevor Du das Gemüse einfüllst, solltest du das Glas am besten auskochen, damit sich im Ferment anschließend keine Schimmelpilze bilden.

  • Ein beschwerender Gegenstand

Essentiell ist, dass sämtliches Gemüse unter Lake und somit vom Sauerstoff abgetrennt ist. Damit dein Gemüse unter Wasser bleibt, benötigst du einen beschwerenden Gegenstand, den du als letztes oben drauf legst/ drückst. Das kann z.B. ein kleiner Unterteller, ein Stein, ein Schnapsglas, eine Espressotasse, ein Säckchen Murmeln uvm. sein.

  • Eine große Schüssel

Optimal eignet sich eine etwas größere Schüssel, damit ihr das Gemüse mit dem Salz anmischen und gegebenenfalls etwas kneten könnt. Ob Ton, Plastik, Edelstahl oder Holz – das Material der Schüssel ist hierbei ganz egal.

  • Schneidebrett und Messer
  • Waage

Zutaten & Verhältnisse zum selber machen

Für dein erstes selbst gemachtes Ferment, die Ingwer Karotten, brauchst du lediglich folgende Zutaten:

  • 500g Karotten
  • 10g Ingwer 
  • 10g Salz 
  • Wasser (aus der Leitung)
Wie wir vorgehen
  1. Wir beginnen damit, die Karotten zu schälen, um sie anschließend in feine Scheiben zu schneiden – natürlich kann man aber auch andere Schnittformen, wie z.B. einen Stift- oder Würfelschnitt, für die Karotten anwenden.
  2. Den Ingwer empfehlen wir in ganz kleine Würfel zu schneiden, sodass die recht intensiv/ scharf schmeckenden Stücke nicht allzu groß werden und dem Ferment eine dezente Note verleihen.
  3. Das Salz hinzugeben und alles ordentlich verkneten bzw. vermengen. Wir verwenden für all unsere Fermente ausschließlich unraffiniertes und unbehandeltes Meersalz – dies würden wir auch dir ans Herz legen.
  4. Die fertige Mischung fest ins Glas pressen und mit Wasser aufgießen, bis alles ausreichend mit Flüssigkeit bedeckt ist.
  5. Dann muss nur noch der beschwerende Gegenstand darauf, um die Lake luftdicht abzuschließen! Wir verwenden ein, mit etwas Wasser gefülltes, Glas, das vom Durch- messer genau passt, du findest da bestimmt auch etwas Geeignetes (siehe oben)!
  6. Und jetzt ist geduldiges Warten angesagt. Am Besten lässt du das Gemüse bei Zimmertemperatur und möglichst wenig Lichteinstrahlung, abgedeckt mit einem Küchentuch, für ca. 10 Tage im Glas zum Fermentieren. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, stellst du das Glas auf einen Unterteller, denn während der Fermentation kann es durchaus passieren, dass sich die Salzlake aus dem Glas drückt und überläuft – gerade bei empfindlichen Materialien könnte dies hässliche Spuren hinterlassen.
Aber Obacht!

Hast du die 10 Tage geduldig abgewartet, dann kannst du dein Ferment aus der Dunkelkammer holen. Ob dein Ferment etwas geworden ist, wirst du relativ einfach merken. Optisch, sollte sich kein Schimmel gebildet haben und auch der Geruch sollte nicht von dem angenehm-säuerlichen Aroma von fermentiertem Gemüse abweichen. Grundsätzlich gilt: Du solltest dich bei der Evaluation deines Ferments auf deine Sinne – Sehen, Riechen und Schmecken – verlassen!

Wenn du unsere Ingwer Karotte bereits kennst, dann weißt du, wie das Ferment normalerweise riecht, ausschaut und schmeckt. Sollte dir der Geruch deines Ferments (wirklich) unangenehm erscheinen, dann könnte es durchaus sein, dass etwas schiefgelaufen ist und die Fermentation nicht richtig geklappt hat. Dann ist dein Ferment leider ungewollt wirklich verdorben und müsste leider entsorgt werden. Wenn dir das einmal passiert, bitte nicht unterkriegen lassen – ist auch uns anfangs hin und wieder passiert ;)

Falls du dir unsicher bist, kannst du dich natürlich auch jederzeit bei uns melden!

Wenn alles okay erscheint, ziehe das Glas in den Kühlschrank um, damit du so lange wie möglich etwas von deinem Ferment hast! Ab jetzt kannst du dich jederzeit daran bedienen, wichtig hierbei ist nur, dass du immer eine frische Gabel verwendest, um keine Bakterien in das Glas zu bringen! Achtest du auf all das, wird deine Ingwer Karotte auch mehrere Monate im Kühlschrank haltbar bleiben. Auch wenn wir uns sicher sind, dass du sie schon viel schneller aufgegessen haben wirst!

Anwendungen und Rezept-Ideen fürs fertige Ferment

Die Ingwer Karotten passen super als Beilage, ob zu Kartoffeln, mit Tofu oder auch zu vielen nicht-vegetarischen Gerichten sowie zum Komponieren von Salatkreationen. Inspiration findest du in unserem Rezeptblog.

Und solltest du dich noch weiter am Fermentieren ausprobieren wollen, findest du auch unseren ausführlichen Live-Workshop zum Nachschauen, bei dem wir zudem einige Fragen rund ums Fermentieren beantwortet haben.